wohnhaus fpm, 2016

erweiterung ernst-may-haus kfw eh 70

das reihenendhaus von 1929 schließt eine der verbliebenen zeilen der ernst-may-siedlung »engelsruhe« in f-unterliederbach nach süden ab. der originalbau nutzte jedoch nicht das gebäudliche und städtebauliche potenzial, die bausubstanz wies erhebliche durchfeuchtungsschäden auf.

ziel des umbaus, erweiterung und der energetischen modernisierung des wohnhauses ist es, einerseits den bedürfnissen des heutigen familienwohnens durch eine erweiterung der wohnfläche gerecht zu werden, andererseits den gebäudekörper im sinne des »neuen bauens« der moderne des 20. jh. erscheinen zu lassen.

das gebäude erhält durch den 1-geschossigen anbau und die neue gebäudekontur im dachgeschoss für die gebäudezeile die rolle eines abschließenden kopfbaus, welches die situation städtebaulich aufwertet. das spiel mit volumen wird durch die in der fassadenebene liegenden, nach außen öffnenden fenster unterstrichen. typische elemente der moderne wie das fensterband und die betonung von ecksituationen akzentuieren die fassade, zudem gibt es nun erstmals öffnungen nach süden.

der klassische bauhausstil des originalen ernst-may-reihenhauses wurde ins 21. jahrhundert weitergeführt: offene grundrisse, fenster in der fassadenebene, eckbetonungen. und dazu neueste technologie zur co²-reduktion.

kostenkennwerte

BRI
1.005 €/m³
BGF
3.016 €/m²
WF|NF
4.071 €/m²

projekt: umbau, erweiterung, neue tga, energetische modernisierung
leistungsphasen: 2-8, energieberatung und -planung
lage: frankfurt-unterliederbach
bauherr: privat
projektarchitekt: harald etzemüller
mitarbeit: sascha hilgendag · sophia höchsmann
projektzeitraum: 2016/17
energieeffizienzklasse: B | primärenergiebedarf 57,6 kWh/(m²·a) | kfw EH 70
bri – bgf – wohnfläche: 567 m³ – 189 m² – 140 m²
baukosten kgr 300 + 400 (kostenstand 08.2022): 570.000 €

ansicht gartenfassade – ansicht südfassade   

querschnitt – ansicht eingangsfassade

farb- und materialkonzept

gestaltung wcs

detail eckfenster dachgeschoss

die energetische und innenräumliche sanierung des dreigeschossigen wohnhauses umfasst die fassade des bestandsgebäudeteils, die haustechnik und den innenausbau. der abriss eines kamins und den ersatz tragender wandkonstruktionen im eg und og ermöglicht eine freie raumaufteilung. im erdgeschoss entsteht eine raumfolge aus eingang, essbereich mit offener küche und wohnraum, der sich mit seinen großen öffnungen zum außenraum orientiert. der anbau, das dach und die neubauteile im dg sind holz-rahmenkonstruktionen, eine ökologische bauweise aus nachwachsenden rohstoffen. dieses bauprinzip wurde auch für die energetische sanierung der altbau-außenwände angewendet, sodass die neuen fenster in diese rahmenkonstruktionen eingepasst werden konnten.

die gesamte haustechnische ausstattung wurde von grund auf erneuert: neue heizungsanlage, neue elektroinstallationen, neue wasser- und abwasserleitungen. für ein behagliches raumklima sorgen neben der altbaugeeigneten fußbodenheizung eine wohnungslüftungsanlage. die sanitärobjekte und armaturen orientieren sich stilistisch an zeittypischen einbauten. in bad und den wcs werden glasierte fliesen im format 13/13 cm verwendet.

das erdgeschoss lebt von einem in den freien raum eingestelltes »möbel« mit einer lasierten eicheverkleidung, welches auf dem beigen feinsteinzeug-fliesenbelag steht. im wohnraum wird ein gewachster eiche-industrieparkett eingebaut. in den obergeschossen wird größtenteils linoleum eingesetzt werden. von der originalen bausubstanz konnten die holztreppe, die innentüren und stahl-türzargen erhalten und wiederverwendet werden, ergänzt mit zeittypischen, jedoch nicht originalen türgriffen. neben der treppenmodernisierung (aufarbeitung originaler bestand) werden alle innenwände verspachtelt und mit mineralischen farbanstrichen versehen. ebenso wie die wandfarben gehorchen die bodenmaterialien einem farb- und materialkonzept.